Lesung
im Rahmen der "Wachtberger Kulturwoche"
Am Sonntag, den 10. August 2008 fand eine Lesung der Wachtberger Autorin Sylvia Hofmann im Atelier Rudolf Hürth in Oberbachem-Kürrighoven statt.
Trotz starken Regens am Vormittag waren am Nachmittags viele Zuhörerinnen und Zuhörer gekommen, um die Geschichte von Friederike, der Protagonistin aus dem Roman "Die wandelbare Frau" von Sylvia Hofmann zu hören. Mit verteilten Rollen lasen neben der Autorin auch die LoCom-Mitarbeiter Eva Kaps und Stefan Hahn aus Berkum.
Das weitläufige frühere Gewächshaus im Park des Architekten und Künstlers Hürth bot einen angemessenen Rahmen und als sich kurz vor Beginn die Sonne wieder zeigte, war alles perfekt. Für eine interessante musikalische Untermalung mit zwei Querflöten sorgten vor der Pause Sabine Schneider und Angela Kuper.

Da ein Teil des Romans im Westen Kanadas spielt, hatte Sylvia Hofmann Fotografien aus Vancouver und den Rocky Mountains aufgehängt, die sich die Besucher während der Pause ansehen konnten. Die entsprechenden Reiseberichte über ihre Kanadareise 2007 finden sie in der Online-Zeitung EchoNET unter www.locomnet.de unter dem LINK:
http://www.locomnet.de/echonet/012005/menschenweltweit/625/index.html
Nach einer kleinen Stärkung im Garten ging es dann weiter mit Schülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Bad Godesberg, die eine heimatliche Geschichtsstunde nach Idee und Texten von Sylvia Hofmann improvisierten. Das Thema war Bonn und seine Umgebung vor cirka 100 Jahren, also zur Kaiserzeit.
Dazu hat LoCom auch eine CD produziert, die dort bestellt werden kann. Der Titel lautet: "Bonn wie es damals war".

Sylvia Hofmann und Eva Kaps beantworteten in ihrer Funktion als Lehrerinnen Fragen der Schüler zur Geschichte und Entwicklung Bonns und Bad Godesbergs um die Jahrhundertwende. Dabei gab es so manchen Lacher, als zum Beispiel der Einwurf "Damals gab es ja noch keine Handys!" kam. "Und keine Computer", rief ein anderer Schüler. Für die heutige Jugend wohl unvorstellbar. Auch die Erwähnung, dass die Bonner damals, weil die Beueler sich an den Brückenkosten nicht beteiligten mochten, ein "Brückenmännchen", das sein nacktes Hinterteil in Richtung Beuel zeigte, einsetzten, sorgte für Heiterkeit.
Für 10 Pfennig konnte man damals mit der Pferdedroschke von Poppelsdorf zum Markt fahren und die Bevölkerung sammelte gerne die Pferdeäpfel auf den Straßen ein, um sie als Dünger für ihre Vorgärten zu verwenden. Ein Schüler bemerkte hierzu: "Es gab auch noch keine Fahrscheinautomaten, die nicht funktionierten!"
Die Beueler Wäscherinnen wurden angesprochen, sowie der auch vor 100 Jahren schon beliebte rheinische Karneval. Als zum Schluss eine "Lehrerin" nach prominenten Persönlichkeiten aus Wachtberg fragte, kam sofort die wohl bekannteste Blumenfrau, Veronika Schüffelgen, zur Sprache. Auch Lehrer Welsch, ebenfalls aus dem heutigen Wachtberg, wurde auf diese Weise geehrt. Und als nach Ende der humorvollen "Schulstunde" plötzlich, die in schwarz und mit weißer Rüschenschürze bekleidete Veronika Schüffelgen tatsächlich auftauchte, und an die Zuhörer Blümchen aus einem Korb verteilte, war die Überraschung groß.
Wer dieses heiter-informative Sprechtheater verpasst hat, kann sich beim Europäischen Bildungsinstitut LoCom eine CD gegen einen Unkostenbeitrag von 6 € telefonisch (0228/90823-0) oder per eMail locom@locomnet.de bestellen.

Alles in allem war es eine gelungene Vorstellung im Rahmen der "Wachtberger Kulturwoche".
Burkhard Niehues
Fotos: Gemeinde Wachtberg